Reportage

Эстетика эбеней – die Ästhetik des Abgefuckten (Moldova/Transnistrien)

Wer im Winter in den Osten reist, kennt sie: die postsowjetische Tristesse. Man kann in Depression verfallen oder zurücklehnen und sie geniessen. Am besten gleich beides. Im Russischen gibt es einen vulgären Fachausdruck dafür: Эстетика эбеней (Estetika ebenej). „Ebenja“ bezeichnet die heruntergekommene Provinz, der Arsch der Welt. Der ganze Fachausdruck bedeutet also ungefähr „die Ästethik des Abgefuckten“, und diese besteht aus bröckelnden Plattenbauten, schlaglochversehrten Strassen, melancholischen Landschaften und gelegentlich dem warmen Licht aus dem Innern der Gebäude und Fahrzeuge.

In Moldova und Transnistrien findet man diese Ästhetik an jeder Ecke – ein Streifzug in 25 Fotos. Ich hoffe, es wird dir kalt ums Herz beim Anschauen!

Tiraspol. Bahnhof und Busbahnhof. Start einer Taxifahrt.
Chișinău. Ruine des Hotels Național.
Bălți. Puschkin-Strasse. Wohnsilo.
Cornești. Ortsschild an der Überlandstrasse.
Tiraspol. Ortsschild an der Landstrasse. Es begrüsst sie die Hauptstadt der PMR, die ordenbehängte Stadt Tiraspol.
Chișinău. Quartier Huțuleuca. Vorabendstimmung, es wird schon um 16 Uhr dunkel.
Bălți. Zentralmarkt. Aufräumen vor Dienstschluss um 15 Uhr.
Chișinău. Zentralmarkt. An einem kalten Dezembermorgen.
Tiraspol. Bahnhofstrasse. Schönheitssalon „Zefir“.
Bălți. Puschkin-Strasse. Depra.
Chișinău. Hotel Chișinău. Portal um 20:25 Uhr.
Chișinău. Hotel Chișinău. Türen zu den Hotelzimmern im 3. Stock.
Ungheni. Busbahnhof. Beginn einer Marschrutka-Fahrt – empfohlener Trash-Manele-Soundtrack: Dony Dorela – Nu mai cântă cucul (es lief wirklich).
Zagarancea. Landstrasse im Grenzland. Aussicht aus der Marschrutka.
Chișinău. Ruine des Republikanischen Stadions. Hier fand 1986 das sowjetische Fussball-Cupfinal statt.
Chișinău. Verlassenes Jugendzentrum Juri Gagarin. Mosaik „Ruhm dem Pflüger“.
Bălți. Ortseingang der zweitgrössten Stadt Moldovas. „Herzlich willkommen“ auf Russisch.
Bălți. Busbahnhof. Abfahrtsperron und Café „Mangal“.
Ungheni. Halle des Vorortsbahnhofs. Es verkehren keine Züge mehr.
Ungheni. Halle des internationalen Bahnhofs.
Chișinău. Moldtelecom-Gebäude. Festliche Dekoration.
Chișinău. Bulevardul Ștefan cel Mare și Sfânt. Hotelzimmer-Aussicht auf einen nebligen Morgen.
Chișinău. Stadtteil Botanica. Plattenbauten.
Bălți. Stadtrand. „Samaja samaja….“ (Ohrwurm-Potenzial).
Bălți. Busbahnhof. Bereit zur Abfahrt nach Chișinău.
Tiraspol. Flusspromenade am Dnjestr. Grau in grau.
Chișinău. Bulevardul Constantin Negruzzi. Das Äfflein als Sinnbild für die Fernweh nach weniger tristen Gegenden.

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